Biomilch: Marktausblick Q4 2022

22.09. 2022 mooh

Die Milcheinlieferungen sind in den letzten Wochen wieder stark angestiegen, da die Sömmerungsbetriebe teilweise bis zu zwei Wochen früher als letztes Jahr zurückgekommen sind. Noch ist zwar etwas ungewiss, wie sich die Einlieferungen im Herbst und Winter weiterentwickeln, aber wir gehen von einem Niveau leicht über dem Vorjahr aus. Im Inland ist der Absatz der Biomilch nach wie vor vorhanden und wir erwarten für den Herbst eine ausgeglichene Nachfrage.

Export schwierig

Der Export aber – vor allem in Deutschland – bleibt wohl längerfristig sehr schwierig. Die Konsumentenstimmung ist seit Monaten schlecht und führt dazu, dass die hochpreisigen Schweizer Käsesorten nur noch wenig nachgefragt werden und eher zu günstigen Käse gegriffen wird. Speziell ist auch in Deutschland, dass es aufgrund der Marktlage aktuell zu viel Biomilch hat. Dies drückt aber noch nicht allzu stark auf das Bio-Erzeugerpreisniveau, da die konventionellen Preise derzeit fast auf demselben Niveau sind und allfällige Deklassierungen so wenig Risiko bedeuten (siehe Grafik unten).

Silofreie Biomilch weiterhin gefragt

Im Gegensatz zur konventionellen Käsereimilch spüren wir nach wie vor eine sehr gute Nachfrage an silofreier Biomilch. Die eigenen Spezialitäten unserer Kunden können sich durch die gut positionierten Marken am Markt behaupten. Auch der Exportanteil ist hier deutlich kleiner. Für den Herbst und Winter erwarten wir also weiterhin eine eher knappe Verfügbarkeit an silofreier Biomilch. Die langfristigen Marktaussichten bergen aber auch bei der Bio-Käsereimilch gewisse Unsicherheiten.