Die Delegierten der BO-Milch haben am 30. September Anpassungen der seit dem 1. Januar 2019 gültigen Reglemente über die Exportbeiträge für Nahrungsmittelhersteller (Fonds Rohstoffverbilligung) beschlossen. Damit will die BOM den veränderten Rahmenbedingungen im aktuellen Umfeld von Butterknappheit gerecht werden. So sollen neu in Phasen der Butterknappheit die Exportstützungen auf Milchfett reduziert und dafür die Stützungen auf Protein erhöht werden. Damit werden die Hersteller von Babyfood und anderen verarbeiteten Lebensmitteln dazu motiviert, anstelle von inländischer Butter vermehrt Importbutter für die Herstellung von Exportprodukten zu verwenden. So steht vermehrt Schweizer Butter für den Schweizer Markt zur Verfügung. Weiter sollen ab nächstem Jahr die heute nicht eingezogenen 20 % der Milchzulage (0.9 Rp./kg Milch, bzw. rund CHF 14 Mio. pro Jahr) wieder eingezogen werden. Damit werden zusätzlich Exporte von Milchproteinkonzentrat MPC unterstützt. So werden MPC-Exporte gegenüber dem Export von unterfettem Käse nicht mehr länger schlechter gestellt und ein Koppelprodukt aus der Butterherstellung gestützt.
Auswirkungen für die mooh Mitglieder
Der ab Sommer 2021 – nachdem die nicht gebrauchten Reserven aus diesem Jahr aufgebraucht sind – geplante Wiedereinzug der 0.9 Rp./kg hat auf mooh Mitglieder keinen direkten Einfluss. Bei der Berechnung der Basispreise fliessen diese Beiträge bereits ein. Wir erwarten und fordern, dass wir die höheren Abgaben an die BOM-Fonds mit höheren Milchpreisen mindestens kompensiert werden. Dies dank den neuen Stützungen für das MPC und den zusätzlichen Mitteln für die Hauptbox. Sollte dies nicht gelingen, ist für mooh der Wiedereinzug der 0.9 Rp./kg in einer guten Marktlage nicht zu rechtfertigen.
Die BOM hat mit der neuen MPC-Box ein Instrument bei Buttermangel. Dann wird die Butterexportstützung zum Milcheiweiss hin verlagert.
Quelle Grafik: BOM / Bauernzeitung