Erhöhte Zellen oder Keimzahlen – was tun?

15.08. 2023 mooh

Zellzahlen

Wir empfehlen allen Betrieben, welche über längere Zeit mit erhöhten Zellzahlen kämpfen (im Schnitt über 200 000 Zellen/ml) der Ursache auf den Grund zu gehen. Denn nebst dem Gesundheitsfaktor sind hohe Zellzahlen auch mit einem Verlust an Milchleistung verbunden. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Tierarzt und dem Servicetechniker der Melkanlage sind dabei unerlässlich.

Erreger kennen

Für eine gezielte Behandlung muss der Mastitis-Erreger bekannt sein. Darum empfehlen wir, den Erreger mit einer Milchprobe zu bestimmen. Der Tierarzt kann so wenn nötig die Behandlung anpassen. Grundsätzlich wird zwischen zwei Obergruppen unterschieden: Kuhassoziierte Erreger werden von Tier zu Tier übertragen, die Verschleppung findet während dem Melken statt. Umweltassoziierte Erreger kommen aus der Umwelt, die Ursache ist mehr in der Stallhygiene zu suchen. Neben der Stallhygiene ist auch der Sauberkeit der Tränkebecken und der Wasserqualität eine grosse Bedeutung beizumessen.

Melkanlage als mögliche Ursache

Laut den Melkberatern liegt die Ursache sehr oft auch an der Melkanlage. Der Melkberater oder auch der Servicetechniker kann diverse Messungen vornehmen. Es kommt immer wieder vor, dass das Vakuum unregelmässig oder nicht richtig eingestellt ist. Bei älteren Melkanlagen kann es sein, dass die Milchleitungen unterdessen einen zu kleinen Durchmesser haben für die grösser gewordene Milchmenge. Dies führt zu einem Milchstau, welcher einen negativen Einfluss auf die Gesundheit der Zitzen haben kann. Wenn die Zitzenbecher nicht zur Kuhherde passen (zu eng oder zu breit), werden die Zitzen während dem Melkvorgang gereizt und sind anfälliger auf Infektionen.

Keimzahlen

Auch erhöhte Keimzahlen können sich über längere Zeit dahinziehen. Wenn die Melkanlage und der Milchtank vom Servicetechniker überprüft wurde, raten wir auch hier sofort mit einem Melkberater Kontakt aufzunehmen.

Melkberatung

mooh übernimmt einen Teil der Kosten für die erste Melkberatung pro Jahr. Der Produzent muss nur 50 Franken bezahlen. Für uns im Einsatz sind folgende Unternehmen:

  • BAMOS AG in der Ostschweiz
  • Strickhof im Kanton Zürich und Zentralschweiz
  • Plantahof im Graubünden
  • Casei in der Nordwestschweiz und Jura
  • ARQHA im Waadtland

Für eine gesamtheitliche Beratung können wir Euch auch eine Zusammenarbeit mit den Bestandes-Tierärzten des Rindergesundheitsdiensts Schweiz empfehlen. Für weitere Information dazu stehen wir gerne zur Verfügung.