Familie Ritter bewirtschaftet den Hof Rötler oberhalb von Ormalingen (BL). Markus und Barbara mit ihren drei Töchtern haben den Hof 2014 von Markus’ Eltern übernommen. Unterdessen melken sie 75 Kühe, haben 30 Rinder auf dem Hof und 20 im Aufzuchtvertrag. Die 57ha LN liegen hauptsächlich in der Hügelzone.
Günstig und effizient
Markus ist überzeugt, dass jeder Betrieb mit der Milchwirtschaft etwas verdienen kann, wenn er die Kosten im Griff hat. Ritters haben fortlaufend immer wieder investiert. So wurde der Milchviehstall in drei Bauetappen von 20 auf 75 Kühe erweitert (alter Teil von 1989, neuster Anbau 2022). Dieses Jahr wurde ein Hochsilo und eine Solaranlage errichtet. Wichtig ist der Familie, dass möglichst kostengünstig gebaut wird, die Arbeit aber effizient erledigt werden kann. Auch die zwei Lehrlinge sollen alle Arbeiten ausführen können. Mit dem 2*4 Tandem-Melkstand kann einer alleine in einer Stunde melken und eine andere Person kann die anderen Stallarbeiten erledigen.
Eigene Futterproduktion
Im Stall wird immer eine TMR gefüttert, dennoch spielt das Weiden eine wichtige Rolle. Mit rund 15ha Weideflächen um den Stall herum, haben sie dafür eine gute Ausgangslage. Mit dem System der Koppelweiden sind die Kühe auch wirklich zum Fressen draussen. Der Futterbau ist für Markus sowieso ein wichtiger Kostenpunkt. Wenn man das Futter selbst produzieren kann, hat man die Qualität unter Kontrolle und erhält für die Flächen auch die Direktzahlungen. Trotzdem wird er dieses Jahr Mais zukaufen müssen, da der eigene Mais nicht schön aufgelaufen ist. Solche Risiken bleiben halt immer bestehen, meint er.
In Vorsorge investieren
Die Investition in den Hochsilo dieses Jahr wurde dringend nötig, im Fahrsilo konnte nur Futter für sechs Monate gelagert werden. Der Rest war in Ballen, wo der Ratten- und Mäuseschaden immer grösser wurde. Investiert wurde immer mit Investitionskrediten, à fonds Perdu-Beiträgen und natürlich dem Erlös der Bewirtschaftung. Obwohl sie immer viel in den Hof investieren, sorgen sie für eine gute Vorsorge. Barbara ist auf dem Hof angestellt und erhält einen Lohn.
Veränderungen im Blick
Markus sagt, auch wenn man nicht alle Kosten ausrechnen kann, ist es sehr wichtig als Betriebsleiter die aktuellen Preise zu kennen, zum Beispiel auch vom Milchverkauf. Jährlich vergleicht er die Buchhaltungskennzahlen mit dem Vorjahr und erkennt so interne Veränderungen schnell.
