Marktübersicht Dezember 2024

11.12. 2024 mooh


Letzte Unsicherheiten beim Fett, aber positive Aussichten fürs neue Jahr

Der Butterberg ist im Jahr 2024 noch nicht ganz Geschichte, doch konkrete Lösungen zeichnen sich ab. Es wird bereits darüber gesprochen, nicht zu viel Fett zu exportieren, um einer möglichen Knappheit vorzubeugen. Die Diskussionen drehen sich vor allem um die Verteilung der Kosten für die Abräumung und die Modalitäten der Einziehung. mooh setzt sich wie gewohnt für die Interessen ihrer Mitglieder ein und arbeitet mit an einer marktkonformen Lösung, die alle Akteure einbezieht, statt die Belastung allein auf die Produzenten abzuwälzen. Unsicherheiten, die sich aus der wirtschaftlich angespannten Lage unserer Kunden ergeben, bestehen weiterhin. Lösungswege müssen daher auch im neuen Jahr konsequent weiterentwickelt werden Neben all diesen Herausforderungen konnten wir besonders in diesem Jahr mit alternativen Absatzkanälen wertvolle Erfahrungen sammeln. Diese werden wir konsequent weiterverfolgen, um den erwartungsgemäss fordernden Frühling mit hohen Milchmengen erfolgreich zu meistern. Voraussichtlich werden wir deutlich höhere Basispreise als im Frühling 2024 auszahlen können und rechnen auch über das Jahr mit leicht höheren Preisen. Insgesamt also, trotz der anstehenden Fettabräumung, positive Aussichten fürs kommende Jahr.

Internationaler Preistrend zeigt weiter nach oben

Unsere Zuversicht basiert nicht zuletzt auf der erfreulichen internationalen Marktsituation. Der €-Wechselkurs bleibt eine Herausforderung und verteuert weiterhin den Schweizer Käse in Europa. Die meisten Indizien zeigen jedoch nach oben oder bleiben mindestens stabil. Neben dem Kieler Rohstoffwert, der zuletzt verhältnismässig grosse Sprünge gemacht hat, steigt auch der Produzentenpreis in der EU deutlich an und erreicht bei vielen Milchkäufern bereits 50 Cents. Diese Steigerung ist so signifikant, dass selbst der dämpfende Euro nicht verhindern kann, dass der daraus errechnete LTO+ in den letzten beiden Monaten je über +1 Rappen zulegen konnte. Mit dem Oktoberwert wurde bereits die 60-Rappen-Marke überschritten. Zu guter Letzt bestätigt auch der Global Dairy Trade dieses Bild mit +1.2 %, wenngleich die Preissteigerungen etwas geringer ausfielen als bei vorhergehenden Events.

Einlieferungsmengen blieben zuletzt hinter den Erwartungen zurück

Die Einlieferungsmengen verzeichneten im vergangenen Monat nur einen geringen Anstieg. Das Blauzungenvirus schien Anfang November vorübergezogen, und die bereits analysierten Futterproben zeigten durchschnittliche Werte. Dennoch blieb die saisonal steigende Produktionsmenge unter den Erwartungen. Allerdings sind die Milchgehalte extrem stark angestiegen, was die tieferen Milchmengen zumindest teilweise kompensiert.

Wie jedes Jahr sorgt die Zeit von Mitte November bis kurz vor Weihnachten für eine rege Nachfrage. Dies hilft, wenn die Kapazitäten nicht bereits am Anschlag laufen, und schafft Puffer für die Festtage, in denen die angelieferte Milchmenge weiter steigen und die Nachfrage einbrechen wird. Wie im Stall die Melkmaschine bevorzugt an einem Sonntag ausfällt, wird auch im Verkauf besonders in diesem Jahr Flexibilität gefragt sein, um alle Milch abzusetzen. Mit einer frühzeitigen Planung und enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden und Partnern sind wir jedoch gut gerüstet, um alle Milch über die Festtage zu platzieren.