Marktübersicht Januar 2025

09.01. 2025 mooh


Verhältnismässig ruhige Festtage und nur verhalten steigende Einlieferungen

Die Milcheinlieferungen erlebten kurz vor Weihnachten einen leichten Einbruch, gemäss unserer Einschätzung aufgrund des Schneefalls pünktlich zum Fest. Auch über die Festtage blieben die Mengensteigerungen unter unseren Erwartungen. Dies und die dieses Jahr sehr frühzeitige und intensive Mengenplanung bescherte uns verhältnismässig ruhige Festtage. Wer hätte das noch im Herbst zu hoffen gewagt, wo doch die Tage in diesem Jahr besonders herausfordernd lagen und es fast keine Werktage zwischen den Feiertagen gab. Zum Jahresstart verzeichnen wir nun die erwartete saisonale Mengensteigerung. Die Nachfrage im Frischebereich ist in der ersten Monatshälfte wie gewohnt verhalten, in den anderen Bereichen geht die Milch aber gut weg und es ist Zug im Markt. Noch nicht vollständig geklärt ist, wie die hohen Butterlager bereinigt werden. Die Lösung, wie die von der Branche geplanten Butterexporte im Umfang von 2000 Tonnen finanziert werden, ist noch nicht gefunden und daher ist es auch fraglich, ob die Mengen auch effektiv exportiert werden. Definitiv ist der Export von 2000 Tonnen Schweizer Rahm im Rahmen eines Nullzollkontingentes in die EU. mooh wird den Export von 2/3 dieser Mengen übernehmen und leistet so einen wichtigen Beitrag für die Bereinigung der Marktsituation. Im Gegenzug erwarten wir, dass die Butterhersteller ihren Beitrag in Form von Butterexporten leisten.

International feiertagsbedingt wenig Neues

Auch international erreichten uns feiertagsbedingt wenig Neuigkeiten. Unsere Einschätzung ist aber, dass die Situation stabil bleibt und keine grösseren Preiseinbrüche zu befürchten sind. Dies bestätigen uns auch Berichte, dass die Milchverfügbarkeit in der EU und insbesondere in Deutschland und Italien als eher knapp eingeschätzt wird. Etwas dagegen spricht der Global Dairy Trade, der Anfang Januar mit -1.4% tieferen Notierungen schloss. Das Minus ist aber weniger gross als noch im Dezember und kann daher auch als leichte Konsolidierung des hohen Preisniveaus gewertet werden.

Käsereimilch: stabile Marktsituation

Der Markt für silofreie Milch präsentiert sich kaum verändert gegenüber vor Weihnachten. Emmentaler und Appenzeller sind weiter deutlich eingeschränkt. Bei den freien Sorten ist die Nachfrage relativ gut. Dies erlaubt es weiterhin, Käsereimilch im silofreien Kanal abzusetzen, wenn auch teilweise nicht ganz zu Preisen für Sortenkäse aber zu deutlich höherem Niveau, als wenn die Milch in der Industrie deklassiert werden müsste. Wie so oft ist der Gruyère die Ausnahme bei den Sortenkäsen. Aufgrund tiefer Produktionsmengen Ende des vergangenen Jahres wurde die Zuteilung zum Jahresstart erhöht. Dies führt dazu, dass im ersten Quartal deutlich weniger Milch aus Gruyère-Käsereien in den Industriekanal kommen und die Marktsituation zusätzlich entlastet wird.