Marktübersicht März 2023

10.03. 2023 mooh

Höherer Druck am Markt

Im Februar sind die Einlieferungen weiter höher als im Vorjahr. Dies bestätigt den Trend aus dem Januar. Im März erwarten wir einen weiteren saisonalen Anstieg der Mengen. Auch die Gehaltswerte sind anhaltend hoch. Diesem Mengenanstieg steht eine verhaltene Nachfrage gegenüber. Da die internationalen Preise sinken und der Richtpreis auf Januar erhöht wurde, steigt der Importdruck bei unseren Kunden. Daraus folgend wird die Herausforderung grösser, in der Schweiz weiterhin den A-Richtpreis zu lösen.

Stabiler Richtpreis stützt

An der BOM-Sitzung Ende Februar wurde nicht über den A-Richtpreis verhandelt, da dieser bereits bis am 30. Juni 2023 fixiert wurde. Dieser stabile Richtpreis hilft uns, die Preise im Inland aufrecht zu erhalten. Trotzdem ist der Druck wegen den massiv gesunkenen B-Preisen hoch – der Unterschied zwischen Schweizer Preisen gegenüber internationalen Preisen wächst.

Fonds: Grösserer Mittelbedarf

Die sinkenden internationalen Notierungen insbesondere für Commodities (Standard-Milchprodukte) drücken auf den A-Preis und wirken sich auf den Mittelbedarf aus dem Fonds der Nachfolgelösung Schoggigesetz aus. Die für den Ausgleich massgebende Preisdifferenz steigt von deutlich unter 20 Rp/kg im letzten Jahr auf über 30 Rp./kg Milch an. Folglich wird mehr Geld für den Ausgleich benötigt. Hinzu kommt, dass der Ausgleich auf maximal 25 Rp./kg beschränkt ist, was zu einem Druck auf den A-Milchpreis in diesem Segment führt.

Schematische Darstellung Nachfolgelösung Schoggigesetz

Internationale Stabilisierung auf tiefem Niveau

Nachdem der Kieler Rohstoffwert bis zuletzt deutlich gesunken ist, scheint eine Stabilisierung auf dem aktuell tiefen Niveau wahrscheinlicher. Das gleiche deutet auch der Global Dairy Trade Index an, welcher kürzlich in etwa unverändert anzeigte. Die Produzentenpreise in der EU beginnen verzögert erst jetzt deutlich zu fallen. Diese beeinflussen den LTO+-Preis. Die Produzentenpreise haben von Dezember auf Januar mit -1.15 € cts erst leicht nachgegeben. In den kommenden Monaten werden weitere Preisrückgänge von mehreren Cents erwartet, wie die Einschätzung der AMI zeigt.

Erzeugerpreise für konventionelle Kuhmilch mit 4.0 % Fett und 3.4 % Eiweiss, ab Hof, ohne MwSt., Erzeugerstandort, in Ct/kg

Quelle: AMI; BLE; AMI 2023/MI-168, AMI-informiert.de

Ausblick

Mit diesen Entwicklungen setzen wir alles daran, die Milchpreise trotz steigendem Druck möglichst zu halten. Wir kommen aber nicht um eine Korrektur der Vorschaupreise um 1 Rp. herum. Unser Ziel bleibt es, dass die Auszahlungspreise über das ganze 2023 auf dem Niveau von 2022 bleiben. Wie sich die Situation weiter entwickeln wirkt, hängt zu einem grossen Teil davon ab, wie schnell sich die Nachfrage erholen wird oder ob der Konsum weiter gedämpft wird.

Biomilch: Unsicherheiten am Markt spürbar

Bei der Biomilch ist das Angebot saisonal bedingt höher als die Nachfrage. Dazu kommen weitere Unsicherheiten am Markt. Vor allem im Export sind Preiskorrekturen unumgänglich. Deshalb müssen wir im Mai den Vorschaupreis um 1 Rp. senken. Wir gehen davon aus, dass der Angebotsüberhang nur über die Frühlingsmonate anhalten wird und danach die Milch über den Sommer wieder gesucht sein wird.