Marktübersicht Mai 2024

13.05. 2024 mooh

Einlieferungen: eindrücklicher Einbruch ab Mitte April

Der Ende April erwartete Milchpeak kam dieses Jahr deutlich früher als gewohnt und war bereits Mitte April da. Nach diesem Produktionshöhepunkt dank ausnahmsweise frühlingshaftem Wetter kam gegen Ende April mit dem kalten Wetter und Schnee bis in tiefe Lagen ein eindrücklicher Einbruch in der Milchproduktion. Dies führte dazu, dass wir per Ende Monat genau auf der Vorjahresmenge zu liegen kamen, obwohl wir deutlich über dem Vorjahresniveau in den April gestartet sind.

Absatzseitig waren wir stark gefordert. Dies für einmal nicht, weil die Produktionsmengen unerwartet hoch waren, sondern vielmehr, weil die Kapazitäten begrenzter waren als in anderen Jahren. Dank vorausschauender Planung und proaktiver Zusammenarbeit mit unseren Partnern und Kunden konnte die Frühlingsspitze aber gemeistert werden.

Aktuell werden die Einlieferungen sich gemäss unseren Einschätzungen und vorausgesetzt, das Wetter bleibt einigermassen stabil, noch seitwärts bewegen bis zum Rückgang mit den ersten Alpaufzügen.

Erfreuliche Wechselkursentwicklung

Der Blick auf die internationale Situation ist nach wie vor erfreulich. Besonders die Wechselkurse sind auf höherem Niveau als noch zum Jahresstart unterwegs und stützen unsere Preismodelle. Zudem helfen sie im Käsebereich, wo die Exporte durch die Kursverbesserung erleichtert werden.

Weiter positiv entwickeln sich auch die Preise in Ozeanien. Der Global Dairy Trade hat Anfang Mai wieder etwas deutlicher im Plus geschlossen als zuvor. Hier wird aber sichtbar, dass die Magermilchpulverpreise noch nicht in den Himmel wachsen. So bewegt sich der B-Preis noch uneinheitlich und nur vage aufwärts. Allerdings werden die kommenden Monate höhere Produktpreise am Weltmarkt erwartet. Dies bestätigt auch ein Blick auf den Vorschaupreis Weltmilch des IFCN, welcher insbesondere für Europa merkliche Preissteigerungen anzeigt.

DV BOM: alle Anträge genehmigt

Am 24. April fand die DV der Branchenorganisation Milch statt. Wie erwartet wurden alle Anträge genehmigt. Damit wurde auch der höhere Abzug zugunsten der BOM Fonds ab Juli mit -5.0 Rp. statt -4.5 Rp. und die erweiterte Mittelverwendung bestätigt. In unseren Basispreisen haben wir sowohl die höheren Fondsabzüge, wie auch die früher festgelegte Erhöhung für den A Richtpreis berücksichtigt.

Beteiligung von Newlat an Hochdorf ist positives Signal

Wie bekannt ist, braucht Hochdorf für die langfristige Sicherung der Zukunft und die Umsetzung ihrer strategischen Neupositionierung einen neuen Investor. Dass sich mit Newlat aus Italien ein bisher in der Schweiz nicht bekannter Player für das Unternehmen interessiert, werten wir als positives Signal. Auch wenn wir heute nicht beurteilen können, ob es sich bei dem Unternehmen um den richtigen Investor handelt, stimmt es uns zuversichtlich. Offenbar gibt es Investoren, welche an den Businessplan des Unternehmens Hochdorf glauben und gewillt sind, in die Milchverarbeitung in der Schweiz zu investieren.

Tägliche Anliefermengen ÖLN Silomilch 2022 bis 2024