Marktübersicht Oktober 2023

12.10. 2023 mooh

Internationale Erholung: Trendwende?

Vom internationalen Markt gibt es Erfreuliches zu berichten. Die Notierungen haben sich in den vergangenen Wochen deutlich erholt. Die wieder steigenden Preise hatten wir bereits länger erwartet aufgrund der Kieler Börsenmilchwerte. Nun haben diese sich bestätigt. Auch der Global Dairy Trade zieht mit, insbesondere mit steigenden Magermilchpulverpreisen. Anfangs galten diese nicht als Trendwende, sondern eher als beginnende Achterbahnbewegung. Nun bestätigen sie sich aber und stützen unseren B-Preis. Dieser wird damit voraussichtlich im Oktober seinen vorläufigen Tiefpunkt erreicht haben, bevor bis Ende Jahr die Preise wieder anziehen.

Geduld bei den Produzentenmilchpreisen in der EU gefragt

Die Wechselkurssituation hat sich leicht erholt, besonders der Dollar, allerdings bewegen wir uns weiterhin auf sehr tiefem Niveau. Einzig die Produzentenmilchpreise in der EU hinken dieser Entwicklung noch nach. Damit ist der LTO+ im August nochmals ein Rappen tiefer, als noch im Vormonat. Hier müssen wir uns mit der Erholung wohl noch etwas gedulden. Die Einschätzung ist aber, dass auch diese der Entwicklung des Kieler Rohstoffwertes mit bekannter Verzögerung folgen werden.

Inlandmarkt weiter unter Druck und Ausblick 2024

Mit dem Ende der Alpzeit und dem Herbsteinzug zeigen die Einlieferungen einen ansteigenden Trend. Der Vorsprung zum Vorjahr hat sich im September zwar verkleinert, dennoch waren die Mengen 3.3% höher als im Vorjahresmonat. Noch offen ist die Milchmengenentwicklung bis Ende Jahr. Diese schätzen wir aber eher zurückhaltend ein, da vielerorts die Futterqualität nicht so gut ist und auch die Kuhzahlen auf eine tiefere Milchproduktion hindeuten.

Hoher Importdruck

Trotz intakter Nachfrage im Inland ist der Importdruck weiterhin hoch. Dies aufgrund der grossen Differenz zwischen dem stabilen Inlandpreis (A Richtpreis BOM) und den Preisen im benachbarten Ausland. Die Käseimporte waren bis jetzt in jedem Monat höher als die Exporte. Importiert werden vor allem Produkte im Preiseinstiegssegment wie Frischkäse und Mozzarella. Dies zeigt, dass auch beim Schweizer Konsumenten die Preissensibilität zugenommen hat.

Richtpreissenkung auf Januar?

Wenn wir noch einen Ausblick auf 2024 wagen, sehen wir die Möglichkeit, dass der A Richtpreis auf Januar gesenkt werden könnte. Dies zeigt das Berechnungsmodell an, welches sich zusammensetzt aus Indizes aus Detailhandels-, Industrie- und liberalisierten Produkten. Letztere drücken somit besonders auf die Berechnung. Allerdings könnte die jüngste Erholung am internationalen Markt etwas helfen.

In unserer Preisvorschau haben wir noch keine Richtpreisanpassung berücksichtigt und wir dürfen die Preise wie in der Vorschau gezeigt halten.

Entwicklung B-Richtpreis BOM und ife Kieler Rohstoffwert (frei Hof)

Entwicklung des Global Dairy Trade Index