Auch wenn der Corona-Effekt über den Sommer langsam verpuffte, ist die Nachfrage nach Schweizer Milch weiterhin rege. Die Einlieferungen bei mooh bewegen sich auch nach dem Alpabtrieb in etwa auf Vorjahresniveau. Aufgrund der guten Nachfrage konnte mooh in diesem Jahr bisher deutlich mehr Milch im geschützten Inlandmarkt verkaufen als budgetiert. Dies wirkte sich sowohl positiv auf den Basispreis wie auch auf die Segmentierung aus: Wir können infolgedessen bei der Silomilch auch im Oktober den A-Anteil auf 80 % belassen. Da mooh auf der ganzen A-Menge den Nachhaltigkeitszuschlag auszahlt, werden die Produzenten deutlich mehr Geld als noch im Frühjahr erwartet erhalten.
Trend weg von Milch kurzfristig gebrochen?
In der EU hat in den ersten sieben Monaten dieses Jahres die Milchproduktion um rund 1.5 Prozent zugenommen. Nach den eher rückläufigen Trends über den Sommer haben die internationalen Notierungen für Butter und Milchpulver im September wieder etwas angezogen. So erreichte der Kieler Rohstoffwert, welcher den Erlös aus einem kg Milch angibt, welches zu Magermilchpulver und Butter verarbeitet wird, immerhin wieder 31 Cents. Entgegen dem Trend der letzten Jahre wird auch in der EU wieder mehr Konsummilch hergestellt und verkauft. Nicht nur die Inlandnachfrage, auch die Exporte von Konsummilch aus der EU haben 2020 deutlich zugenommen. Dies darf aber nicht als generelle Trendwende gesehen werden, sondern dürfte primär ein Effekt der Corona-Krise sein.