Qualität als 1. Priorität, danach zählen nur die Kosten

28.04. 2020 mooh

Josua Juon ist Bioproduzent, bringt seine Milch auf einen Sammelplatz und setzt auf Alpung. Für ihn steht das Preis-/Leistungsverhältnis beim Milchtransport im Vordergrund.

Alle zwei Tage hängt Josua Juon seinen fahrbaren Milchtank an den Traktor und bringt ihn zum Sammelplatz in Zillis (GR). Juons Hof liegt an der Haupts trasse in Zillis, aber die Betriebe seiner drei Berufskollegen, die ebenfalls zum Sammelplatz kommen, liegen abgelegen und sind mit dem LKW nicht leicht zu erreichen. «Wir leisten so einen Beitrag zur rationellen Milchsammlung», erklärt Juon. Für ihn ist bei der Milchabholung das optimale Preis-/Leistungsverhältnis für den Transport zum Verarbeiter das wichtigste Kriterium.

Erst Qualität, dann Kosten

Für Juon ist glasklar, wie mooh mit dem Milchtransport als grosser Kostentreiber umgehen soll: «An erster Stelle kommt die Qualität – der Service muss einfach stimmen. Danach zählt nur noch der Preis», sagt Juon. Sein Ziel ist, soviel von der Wertschöpfung wie nur möglich bei sich zu behalten – als Landwirt leistet er den Grossteil der Arbeit. Für den 47-jährigen ist aber auch wichtig, dass der Transport seiner Milch nicht querfinanziert wird: «Die Kosten müssen transparent und verursachergerecht aufgeteilt werden», sagt er bestimmt. So sollten auch jedem einzelnen Bauern die Kosten bewusst sein und jeder muss in Eigenverantwortung dazu beitragen, die Kosten tief zu halten.

Landschaftspflege mit Alpung

Juon produziert mit seinen 24 Kühen der Rasse ROB Bio-Silomilch. Im Sommer gehen alle seine Tiere auf die Alp. Rund neun Tiere sind dann jeweils Galt – sie kalbern Anfang August. Mit dieser Strategie versucht Juon etwas die Saisonalität zu glätten und damit mooh zu einem ausgeglicheneren Angebot für die Verarbeiter zu verhelfen. Gleichzeitig pflegt er aber die Landschaft und damit die Schweizer Kultur im Berggebiet. Auch trägt die Alpung zur Gesundheit der Tiere bei: Sie sind widerstandsfähiger und robuster und dies schätzen beim Tierkauf auch die Talbetriebe. Juon selbst ist Präsident der Alpgenossenschaft Taspin, wo seine Tiere gemeinsam mit anderen gesömmert werden.

Milch ohne Kraftfutter

Juon hält auf seinem Betrieb 300 Legehennen und zieht 40 Stück Jungvieh auf. Mit seinen zwei Lernenden bewirtschaftet er 60 Hektaren mit vorwiegend Naturwiesen. Er baut lediglich je 75 Aren Dinkel und Hanf an. Seine Kühe erhalten kein Kraftfutter: «Meine Tiere produzieren Milch aus dem Futter, das natürlich vorhanden ist», erklärt der Meisterlandwirt. Mit den Gegebenheiten seines Betriebes wurde auf seinem Betrieb bereits biologisch produziert, bevor es überhaupt Richtlinien dazu gab. «Wir müssen nun noch besser kommunizieren, was in der Bioproduktion gemacht wird, auch im Bereich Nachhaltigkeit», erläutert Juon.

Angebot bündeln mit einer PO

Juon ist Mitglied der Produzentenvereinigung SUISSE BIOMILCH. «Ich bin überzeugt, dass wir mit der PV SUISSE BIOMILCH unser Angebot noch stärker bündeln können und damit handlungsfähig gegenüber den Verarbeitern sind», sagt Juon. Hier zeigt sich für Juon auch der grosse Vorteil der mooh Genossenschaft als reine Produzentenorganisation. Er ist bei mooh als Fachbeirat tätig. So kann er sich direkt einbringen, aber auch seinen Berufskollegen die Tätigkeiten und Entscheidungen der mooh Genossenschaft einfacher näherbringen: «Als Landwirte untereinander ist es einfacher, die Geschäfte zu erklären», ist Juon wie auch die mooh Genossenschaft überzeugt.