Rasche Preiserholung nach Corona

12.03. 2021 mooh

Schon seit Anfang Jahr dürfen wir von festeren Preistendenzen auf den internationalen Märkten berichten. Nicht nur der durchwegs positiv verlaufende Global Dairy Trade Index, welcher Anfang März noch deutlicher als zuvor mit +15% positiv geschlossen hat, sondern auch die Börsennotierungen aus Deutschland bestätigen den Trend. Nachdem die Preiseinbrüche zum ersten Lockdown letzten Frühling deutlich waren, kamen die Preise rascher auf das Ausgangsniveau zurück als befürchtet und übertreffen diese mittlerweile.

Stabile Aussichten für das erste Halbjahr

Dies wird sich diesen Frühling voraussichtlich auch positiv auf die Produzentenmilchpreise im benachbarten Ausland auswirken. Auch wir in der Schweiz können davon profitieren. Zum Einen die festeren Magermilchpreise, die sich positiv auf den B-Preis auswirken und auf der anderen Seite auch der LTO+, welcher in Preismodellen vor allem mit Käsereikunden zur Anwendung kommt, der sich stabil bis festigend bewegt. Die in den letzten Monaten stark angestiegene Preisdifferenz CH-EU kann so wieder etwas geschlossen werden. Weiter erhöht mooh auf Grund der positiven Aussichten trotz stabilem Richtpreis den April-Preis für ÖLN Silomilch gegenüber der Vorschau um 1 Rp.

Drücken steigende Futtermittelpreise die Milchproduktion?

Die Einlieferungen steigen aktuell saisonal bedingt deutlich an, stehen aber nach wie vor einer regen Nachfrage gegenüber. Wie lange diese verstärkte Nachfrage vor allem aus dem Detailhandel anhält, ist schwierig abzuschätzen. Wir spüren aber, dass auch einige Kunden aus dem Gastrobereich ihre Lager wieder aufstocken und sich auf die Öffnung vorbereiten, was die Nachfrage kurzfristig verstärkt. Einzig im Käsereimilchbereich wirken sich die saisonal deutlich steigenden Milchmengen negativ auf die Nachfrage aus den Käsereien aus. Dies aber wie erwartet.

Die Einschätzungen, wie die Produktionsmengen sich weiter entwickeln werden, sind uneinheitlich. Die hohen Schlachtviehpreise deuten daraufhin, dass die Milchkühe nicht geschlachtet werden. Auch der jüngst verzeichnete leichte Anstieg der Zahl der gehaltenen Milchkühe, speziell der Kuhkälber, zeigen kurz und mittelfristig eine Erholung der Milchproduktion in der Schweiz an. Die in den letzten Monaten deutlich steigende Futtermittelpreise auf dem Weltmarkt, dürften sich hingegen eher dämpfend auf die globale Milchproduktion auswirken.

Steigende Preise zum Jahresbeginn

(Börsennotierungen für Milchprodukte, Deutschland, Kalenderwochen in Eur/100kg)

Stabile bis festere Aussichten

(Erzeugerpreis für konventionelle Kuhmilch mit 4.0% Fett und 3.4% Eiweiss, ab Hof, ohne MwSt., Erzeugerstandort, in Ct./kg)