«Auch Gehalt ist Geld»

15.12. 2020 mooh

Daniel Schärer führt in Hörhausen (TG) gemeinsam mit seiner Frau Fabiana einen Milchwirtschaftsbetrieb. Er verkauft die Milch seiner 40 Holsteinkühe der mooh Genossenschaft und er schätzt die gute Gehaltsbezahlung: «So einen Milchpreis wie letzten Monat hatte ich ewig nicht mehr», sagt er zufrieden. Inklusive Verkehrsmilchzulage konnte Daniel pro kg Milch 66.5 Rappen lösen. Darin enthalten sind mehr als vier Rappen Zuschlag für Fett und Eiweiss. «Auch Gehalt ist Geld», sagt Daniel bestimmt. Er achtet bei der Auswahl der Genetik für seinen Nachwuchs nicht nur auf den Muni, sondern auch auf dessen Mutter und Grossmutter. «Wenn die Grossmutter unter 4 % Fett hat, ist der Muni für mich keine Option», erklärt er. Die Familie züchtet seit Jahren auf hohen Gehalt. Und dies zahlt sich aus, wie die Milchgeldabrechnung Oktober 2020 zeigte.

Offene und transparente Kommunikation

Nebst dem Milchpreis gibt es für die Schärers aber weitere wichtige Punkte, welche ein Milchkäufer erfüllen muss. An oberster Stelle steht klar, dass die Milch regelmässig und zuverlässig alle zwei Tage abgeholt wird. Zur Zuverlässigkeit gehört aber auch, dass der Absatz gesichert ist. Die mooh Genossenschaft ist hier optimal aufgestellt mit über 60 Kunden. Auch Vertrauen nennen die Schärers als wichtiges Kriterium. «mooh kommuniziert offen und transparent, das schätzen wir sehr», sagt Fabiana. Daniel ergänzt: «Auch ein offenes Ohr bei Problemen ist wichtig».

Typischer Familienbetrieb

Der Betrieb der Schärers ist ein typischer Familienbetrieb: Daniel kümmert sich um die Arbeit draussen, während Fabiana die Büroarbeit übernimmt. Die Zwillinge der beiden, Nino und Moreno (6 Jahre) helfen ebenfalls bereits kräftig mit: Wenn die Kühe in den Stall geholt werden müssen, übernimmt das freudig Nino. Schärers bewirtschaften 23 ha LN, 5.5 ha davon Mais, 1.7 ha Zuckerrüben und 2 ha Gerste. Der grösste Teil ist Kunstwiese – nur die Hänge, die nicht gepflügt werden können, sind Naturwiese. Die Kälber bleiben 6 Monate zuhause und werden danach auswärts aufgezogen, dafür haben sie «zwenig Land», wie Daniel erklärt. Daniels Vater, Ruedi, übernimmt die Ferienablösung und hilft, wenn’s brennt. «Das ist die optimale Lösung für uns, ich muss niemanden einarbeiten und es funktioniert einfach», erklärt Daniel.

Für die Zukunft wünscht sich Daniel vom Milchmarkt Konstanz und Planungssicherheit. «Am schönsten wäre es aber, so für das Produkt bezahlt zu werden, dass keine Direktzahlungen nötig sind», sagt Daniel. Die mooh Genossenschaft als Produzentenorganisation kämpft dafür, dass ihre Produzenten vom bestmöglichen Milchpreis profitieren können.