Butter bleibt Mangelware in der Schweiz

13.08. 2020 mooh

Die Milcheinlieferungen erreichen wie jedes Jahr im August ihr saisonales Tief. Gegenüber dem Vorjahr sind sie aber aktuell leicht im Plus. Die Nachfrage insbesondere nach silofreier Milch und nach Biomilch ist nach wie vor rege. Auch Butter bleibt Mangelware in der Schweiz, wohl nicht zuletzt aufgrund der sehr tiefen Gehaltswerte diesen Sommer. Entsprechend beschäftigte sich die Branche Mitte Juli erneut mit zusätzlichen Butterimporten, um die Butterversorgung in der Schweiz in der zweiten Jahreshälfte sicherzustellen.

Zustimmung nur unter Bedingungen

Die Milchproduzenten in der BO Milch haben nach intensivem Ringen einer zusätzlichen Freigabe von maximal 1800 Tonnen Importbutter unter folgenden Bedingungen zugestimmt

  • Die Erlöse aus den Importabschöpfungen bei der Butter werden für die Milch eingesetzt. Das heisst, sie fliessen zu den Milchproduzenten und nicht in die allgemeine Bundeskasse. Der Bund soll dazu mit der Branche eine Lösung erarbeiten.
  • Der Umbau der Exportstützung bei den Fonds der BO Milch wird so vorangetrieben, dass mehr Milchfett im Inland zur Verfügung steht und weniger mit Fondsmitteln exportiert wird. Dazu muss der Vorstand der BO-Milch zuhanden der Delegiertenversammlung einen Vorschlag ausarbeiten.

Die abschliessende Kompetenz und Verantwortung zur Freigabe der weiteren Importbutter liegt beim Bundesamt für Landwirtschaft respektive beim Bundesrat.

Internationale Preise sinken wieder

Leider stoppte – entgegen unserer Erwartungen vor einem Monat – die Erholung der internationalen Milchproduktepreise. Anfang August hat der Global Dairy Trade Index um fünf Prozent nachgegeben. Die Produzentenmilchpreise in der EU lagen bis und mit Juni Corona-bedingt deutlich unter dem Vorjahresniveau. Entsprechend bleibt der B-Richtpreis auch im August unter 50 Rp. und auch die für den A-Richtpreis relevanten Referenzindizes zeigen eher nach unten.