Gute Aussichten für 2025
Nach einer kräftezehrenden Zeit, in der wir wenig Motivierendes zu berichten wussten, sehen wir dem Jahresende und dem kommenden Frühling nun positiv entgegen. Das Ausharren und die Suche nach neuen Wegen haben sich gelohnt, und dank unserer Bemühungen dürfen wir nun die Vorschaupreise anheben. Doch wie kommt es dazu? Einerseits hat unsere Investition in die Käseproduktion im eigenen Betrieb Laubbach und bei Partnerkäsereien den gewünschten Effekt erzielt, nämlich das Preisniveau zu stabilisieren. Die produzierten Industriekäse können zu vernünftigen Preisen in der EU abgesetzt werden. Das Thema Fettanteil fordert uns noch, aber auch hier zeichnen sich Lösungen ab. Unser Plan, die Regulierung teilweise selbst in die Hand zu nehmen, ist also aufgegangen.
Doch das allein hat noch nicht die Wende gebracht. Auch die Absatzseite hat geholfen, die Aussichten zu verbessern. Die Absatzverluste bei den Schoggigesetzprodukten konnten erfreulicherweise mit den Maßnahmen der Branche bereits etwas gebremst werden, und voraussichtlich fließt wieder etwas mehr Milch in die Schokoladenproduktion. Auch aus anderen Bereichen kommen Signale, dass die Nachfrage zurückkehrt. Der Zeitpunkt scheint gekommen, um doch noch von der positiven Stimmung auf dem EU- und dem Weltmarkt zu profitieren.
International hohe Preisniveaus erneut bestätigt
Wenn wir von einer positiven Stimmung am internationalen Markt sprechen, denken wir vor allem an den Global Dairy Trade, der uns Anfang November besondere Freude bereitet hat. Nachdem es die vergangenen Handelstage eher nach einer Konsolidierung aussah, haben die Preise beim letzten Event mächtig zugelegt und +4.8% höher abgeschlossen als im vorangegangenen Zeitraum. Besonders erfreulich ist, dass auch die Magermilchpulverpreise in die gleiche Richtung mitzogen.
Auch ein Blick nach Europa trübt diese positive Stimmung nicht. Hier sind es nach wie vor die Fettpreise, die weiter hoch sind. Während vor einigen Monaten mit der 6€ Grenze ein Rekordhoch geknackt wurde und man eine Korrektur erwartete, sind wir heute über 8€ für ein Kilo Butter am Kemptner Markt. Auch wenn die Weltmarktpreise nicht ganz auf diesem Niveau sind, helfen die festen Fettpreise dennoch, die Situation mit den übervollen Butterlagern in der Schweiz zu bereinigen.
Wenn wir noch zu den Wechselkursen kommen, sind wir auch hier guter Dinge. Zwar dümpelt der Eurokurs weiterhin auf tiefem Niveau und es ist gerade auch keine Besserung in Sicht. Dafür profitiert der Dollarkurs von den jüngsten Ereignissen über dem grossen Teich und wird uns in den kommenden Monaten die B-Preise stützen.
Einlieferungen: Blauzungeneffekt fast wieder aufgeholt
Die Einlieferungskurve vom Oktober zeigt einen Effekt des Blauzungenvirus. Die Kurve zeigt einen deutlichen Einbruch in der ersten Monatshälfte, wo wir uns auf –2% unter dem Vorjahresniveau bewegten. Allerdings war es ein kurzes Intermezzo und ab Mitte Oktober legten die Mengen saisonal wieder zu. So bewegten wir uns über den ganzen Monat berechnet noch gut -1% unter Vorjahr. Aktuell profitieren viele mooh Kühe von einem schönen Herbstwetter. Dort, wo es keinen Nebel hat, sieht man auch noch einige auf den Weiden. Daher rechnen wir bis Mitte/Ende November mit nur moderat ansteigenden Milchmengen. Wenn dann aber im Dezember die Umstellung auf die Winterfütterung erfolgt ist, werden die Mengen, pünktlich auf die Festtage, voraussichtlich nochmal einen Sprung nach oben machen. Deshalb machen wir uns jetzt schon daran, die Mengen möglichst gut zu planen, um den Absatz über die vielen aufeinanderfolgenden Feiertage sicherzustellen.