Aufgrund der grossen Nachfrage nach Milch und Käse im Inland und der fehlenden Butterlager hat sich der Vorstand der BO Milch auf eine Richtpreiserhöhung um 2 Rp./kg geeinigt. Der Richtpreis gilt für A-Milch geliefert franko Rampe inkl. swiss milk green und Verkehrsmilchzulage. Er beträgt ab dem 1. Januar 2021 73 Rp/kg. Diese Richtpreiserhöhung konnte nur wegen der knappen Milchversorgung im Inland erreicht werden und nicht aufgrund der internationalen Marktentwicklung. Auch der für die Festsetzung des Richtpreises massgebende Molkereimilchpreisindex (BLW) zeigte die Preiserhöhung nicht an. Der Molkereimilchpreisindex des BLW bildet die Entwicklung der Preise für Molkereimilchprodukte und der Milchpreise im umliegenden Ausland ab.
Für Preiserhöhung gekämpft
mooh hat sich vehement für den Anstieg der Produzentenmilchpreise eingesetzt. Da die aktuell am Markt realisierten A-Milchpreise trotz der knappen Milchversorgung immer noch deutlich unter dem Richtpreis liegen (Erklärung siehe Grafik unten), hätten wir eine Preiserhöhung ohne Richtpreisanpassung favorisiert. Die zahlreichen, oft kreativen Marktabzüge sind nicht gerechtfertigt. Da die Verarbeiter und der Detailhandel eine Preiserhöhung am Markt aber nur in Kombination mit einer Richtpreiserhöhung umsetzen, kam schlussendlich der Mehrheitsentscheid für die Richtpreiserhöhung zustande.
Ausblick 2021
Aufgrund der Richtpreiserhöhung und der konsequenten Priorisierung der Verwertungskanäle mit der besten Wertschöpfung ist es mooh gelungen, den Basispreis für ÖLN Silomilch gegenüber Dezember um 2 Rappen auf 55 Rp./kg zu erhöhen. mooh-Silomilchproduzenten profitieren so nicht nur auf der A-Milch, sondern auf der ganzen Milchmenge vom Preisaufschlag. Zusätzlich steigt auch der A-Mengenanteil gegenüber der Vorjahresperiode deutlich an. Der effektive Auszahlungspreis von mooh für ÖLN Silomilch im Januar 2021 liegt so mehr als 4 Rappen und derjenige für silofreie Milch um 6 Rappen über dem Vorjahresniveau. Bei aller Freude über die positive Marktentwicklung dürfen wir aber nicht vergessen, dass die Preisdifferenz zum Ausland damit weiter ansteigt und der Export so immer anspruchsvoller wird. Auch ist davon auszugehen, dass infolge der geringeren Stützung von Milchfettexporten durch die BO-Milch Milchprodukte für den Export im nächsten Jahr vermehrt mit ausländischem, im Veredelungsverkehr importiertem Milchfett hergestellt werden dürften. Dies könnte dazu führen, dass die momentane Knappheit an Milchfett schon bald wieder vorbei wäre.
Die Grafik erklärt am Beispiel November 2020, weshalb der A-Richtpreis nicht dem ausgewiesenen A-Produzentenmilchpreis entspricht.