«Wir wollten helfen – die Bevölkerung kann nichts dafür», sagt mooh-Mitglied Lukas Heid zur Milchspende-Aktion von mooh. Lukas war der Ideengeber und hat bei mooh angefragt, ob man nicht etwas machen könnte. Für ihn war wichtig, nicht Geld zu geben, sondern etwas, was die Bevölkerung direkt unterstützt. Als Milchproduzent war die Antwort naheliegend, sein eigenes Produkt Milch dafür zu nutzen.
6 Paletten Milchpulver geliefert
mooh hat diese Idee gerne aufgenommen und einen Spenden-Aufruf gemacht. Es sind stolze 21‘000 kg Milch zusammengekommen. Hochdorf hat diese Milch zu 6 Paletten Milchpulver verarbeitet. Danach wurde das Milchpulver einer Hilfsstelle der ukrainischen Botschaft übergeben, welche alle Spenden an den richtigen Ort zu den bedürftigen Personen bringt. Der Transport verliess bereits am 8. April 2022 die Schweiz. Wenige Tage danach wurde das Milchpulver im Osten der Ukraine an die ukrainische Bevölkerung verteilt.
Betriebsvergrösserung 2015
Lukas freut sich, dass die Spendenaktion geklappt hat. Er selbst ist mooh Mitglied seit Beginn und führt einen Betrieb in Pratteln (BL). Dieser konnte bereits sein Vater von der Bürgergemeinde pachten. 2015 ergab sich die Möglichkeit, zusätzliches Land zu pachten und so die Betriebsgrösse zu verdoppeln. Lukas packte die Chance und errichtete einen neuen Stall im Baurecht. Heute hat er 95 Kühe im Stall.
Fasziniert vom Melkroboter
Die Arbeiten übernehmen nebst Lukas sein Mitarbeiter Philipp Schütz, welcher im letzten Jahr die Betriebsleiterschule abgeschlossen hatte, und Samuel Vögtli, Lernender im 1. Lehrjahr. Alle drei arbeiten mit Leidenschaft mit den Kühen – die einen mögen die Roten mehr als die Schwarzen, gibt Lukas schmunzelnd mit. Er selbst melkt sehr gerne, trotzdem findet man aber zwei Melkroboter in seinem Stall. Lukas erzählt: «Als ich nach Holland reiste und Betriebe mit Melkroboter besichtigte, war ich fasziniert von der Ruhe im Stall». Aber mit der Installation von Melkrobotern gehen auch Abhängigkeiten mither, sowohl aus finanzieller wie auch personeller Sicht. «Man hat 24 Stunden am Tag an 365 Tagen im Jahr Pikett-Dienst. Wenn ich nicht hier bin, brauche ich also immer eine Vertretung, sei dies auch nur für einen Nachmittag», erläutert Lukas. Aber die Zusammenarbeit funktioniert sehr gut und man spürt auf dem Betrieb eine wunderbar positive Grundstimmung.
Mehr aus Milch machen
Wie es in Zukunft mit dem Betrieb weitergehen wird, ist noch nicht klar. Wohin aber der Weg mit mooh gehen muss, ist für Lukas selbstverständlich: «Wir müssen weiter die Milch poolen und brauchen einen möglichst grossen Erstmilchkäufer. So sind wir stark am Markt und können mit dem Preis etwas bewegen». mooh teilt diese Einschätzung vollständig und arbeitet stets an dieser Mission, für ihre Mitglieder den bestmöglichen Milchpreis herauszuholen und damit mehr aus ihrer Milch zu machen.

Philipp, Lukas und Samuel vor dem Fressgitter im 2015 gebauten Stall.

Das verpackte Milchpulver für die Ukraine.