Späterer Einlieferungspeak – ausgeglichene Marktsituation

12.05. 2021 mooh

In den vergangenen Wochen ist die erwartete Steigerung der Milcheinlieferungen nun doch noch eingetroffen. Zwar später als in anderen Jahren, vermutlich aufgrund des eher kühleren Frühlings als im Vorjahr, führt sie nun zu einer ausgeglichenen Angebots- und Nachfragesituation.

Weltweit steigende Milchproduktion

Nicht saisonal bedingt, doch nicht weniger eindeutig zeigt ein Blick auf die Weltkarte, dass die Milchproduktion auch global zulegt. Dies ist vor allem mit der steigenden Nachfrage und der damit einhergehenden positiven Preistendenz zu erklären. Dem gegenüber stehen allerdings weiterhin steigende Futtermittel und Rohölpreise, welche die Produktion mittelfristig wieder dämpfen könnten.

Abflachende Corona-Effekte bedeuten auch Risiken

Bei den internationalen Preisentwicklungen sehen wir einige Unsicherheiten. Zwar hat sich der Euro Wechselkurs nachhaltig stabilisiert, die Produktpreise entwickeln sich aber uneinheitlich. Beim Global Dairy Trade Index hat der Positivtrend gestoppt und die Notierungen schlossen bereits zum dritten Mal auf praktisch gleichem Niveau, was eine stabile Situation zeigt. Die Nachfrage nach Milchprodukten ist in Europa aktuell noch hoch. Leichte Preiseinbrüche bei der Butter lassen aber auch hier vermuten, dass sich die Corona-Effekte, von welchen wir bis jetzt profitieren konnten, bald legen könnten.

Erhöhte Nachfrage wird nachlassen

Wenn der in den vergangenen Monaten erlebte coronabedingte Mehrbedarf an Milchprodukten abflacht, wird es wichtig, dass wir die in dieser Zeit ebenfalls gestiegenen Importe wieder verdrängen können. Dies ist umso schwieriger, da es die teureren Schweizer Produkte im Gastro- und Ausserhauskonsum, welcher wieder ansteigen dürfte, besonders schwer haben. Um die gewonnenen Marktanteile in den wertschöpfungsstärksten Kanälen zu halten, ist daher eine Differenzierung über die hohe Schweizer Qualität wichtig.

mooh-Preis vom internationalen Preis abgekoppelt

Der Vergleich mit dem LTO-Preis zeigt, dass es uns gelungen ist, den mooh Basispreis weiter vom internationalen Vergleichspreis abzuheben. Besonders die Preise über die Frühlingsmonate zeigen die eindrückliche Steigerung. Diese gestiegene Preisdifferenz birgt Risiken und verlangt ebenso eine überzeugende Differenzierung, die Importe nach der Krise rasch wieder zurückzudrängen oder gar einen zusätzlichen Importdruck zu verhindern.

Milchpreisvergleich mooh Basispreis ÖLN Silomilch* und EU LTO+**

DE_Milchpreisvergleich mooh-EU LTO+

*mooh Basispreis ab Jan. 19 inkl. Verkehrsmilchzulage von 4.5 Rp./kg und bei ÖLN Silomilch ab Sep. 19 inkl. durchschnittlichem Nachhaltigkeitszuschlag von 2 Rp./kg; **EU LTO+: Vergleichspreis EU, inkl Verkäsungszulage, exkl. MWSt. CH; inkl. Verkehrsmilchzulage ab Jan. 19

Rasch steigende Nachfrage nach Käsereimilch erwartet

Obwohl die Nachfrage nach silo­freier Milch aktuell saisonbedingt aufgrund der höheren Verfügbarkeit etwas nachgelassen hat, erwarten wir in diesem Bereich eine rasche Erholung ab Ende Mai.
Dies bestätigen nicht nur die frühzeitigen Anfragen unserer Kunden nach Käsereimilch über die Sommermonate, auch der Absatz von Gruyère und Emmentaler läuft aktuell sehr gut. Deshalb darf weiterhin mit einer hohen Zuteilung gerechnet werden.