Nachdem die Ostertage vergleichsweise ruhig über die Bühne gingen und der Milchabsatz gut gegeben war, erwarten wir in den nächsten Wochen den frühlingsbedingten Einlieferungsanstieg. Da sich die Nachfrage anhaltend stark zeigt, dürfte dieses Jahr der Absatz auch während der Milchspitzen problemlos gewährleistet sein. Erfahrungsgemäss erreichen wir den Peak ab Anfang Mai, bevor die Mengen dann bis Anfang Juni bereits wieder sinken aufgrund der beginnenden Alpsaison. Da die warmen Frühlingstage dieses Jahr aber noch etwas auf sich warten lassen, rechnen wir mit einer etwas später startenden Alpung als noch letztes Jahr, was der Milchverfügbarkeit entgegenkommt.
Noch stärkerer Fokus auf Wertschöpfung
Die um die Bio-Umsteller und Veränderungen korrigierte Einlieferungskurve der ÖLN Silomilch (rosa Kurve; Korrektur erfolgte, damit die Einlieferungen mit dem Vorjahr vergleichbar sind) zeigt, dass wir uns seit Anfang Jahr eher unter dem Vorjahresniveau bewegen. Die Biomilchproduzenten haben hingegen gegenüber dem Vorjahr ihre Produktion leicht ausgedehnt. Ebenfalls eine Ausdehnung der Milchproduktion sehen wir weltweit. Bereits im Jahr 2020 war die Produktion +1.7% über Vorjahr und der Januar 2021 zeigt einen weiteren Zuwachs von +1.3% gegenüber Januar 2020. Trotz der höheren Produktionsmenge weltweit, erholen sich die Produktpreise seit Anfang Jahr vom Preissturz im vergangenen Frühling.
Stabile internationale Notierungen erlauben es, die Preise anzuheben
Das internationale Preisniveau für Milchpulver und Butter präsentiert sich weiterhin recht erfreulich. Nachdem der Global Dairy Trade Index Mitte März etwas schwächer abgeschlossen hatte, notierte er anfangs April wieder leicht im Plus. Die Produktpreise in Europa bewegen sich grösstenteils seitwärts bis leicht steigend und die Produzentenmilchpreise werden weiterhin als stabil eingeschätzt. Stark profitieren wir vom aktuellen Euro-Wechselkurs, der sich wieder um die 1.10 Fr. bewegt und damit den LTO+ Preis (Mindestpreis für verkäste Milch) merklich stützt. Daneben hilft uns auch der langsam wieder stärkere Dollar, welcher auf höhere B-Preise einzahlt.
Vorschau für alle Milchsorten höher
Die starke Nachfrage und die positiven Preistendenzen erlauben uns, die Vorschau für den Basispreis bei allen Milchsorten anzuheben. Produzenten von ÖLN Milch profitieren bereits ab Mai von der Preiserhöhung und damit von einem Basispreis, welcher erneut 4 Rp. über dem Vorjahr liegt.